Johanna Heidemann strahlt über erste DM-Quali über 50m Rücken

Hammer Sparkassen Cup

Auf der Gefühlsskala von absolut hoch bis tief nahmen die Leistungsschwimmer des SC Steinhagen-Amshausen am vergangenen Wochenende in Hamm alles mit. Unter dem Strich überwogen aber eindeutig die positiven Elemente beim stark besetzten Sparkassen-Cup mit Teilnehmern aus sechs Nationen.

Wegen der Erwartungen (NRW/Deutsche) hat Steinhagens Coach derzeit einiges im mentalen Bereich zu tun. „Wenn Du gut bist, bekommst Du Deine Belohnung. Wenn Du erzwingen willst, Deine Quittung“, warnte Klaus Völcker seine Athleten vor übersteigerten Erwartungen. „Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen,“ appelliert Völcker an die Erwachsenen und deren Erwartungen.

Besonders freute den SCSA-Trainer der Auftritt von Johanna Heidemann im 50m-Rückensprint. Die 2004erin dominierte ihren Vorlauf, unterbot als insgesamt Schnellste in tollen 32,20 Sekunden deutlich die Norm für die „Deutschen“. Die Favoritenbürde im Finale war noch zu schwer, als Fünfte direkt hinter Celestina Kansy (1995/0:33,22) sammelte sie wichtige Erfahrungen. Auch im Schmetterfinale schlug Kansy als Vierte an, Heidemann strahlte über starke 100m Rücken (1:12,71/3.) und 100m Freistil (1:05,29/8.)

Vormittags staunte Sprinterin Bette Buttwill (2002) über 400m-Freistil-Silber in hochwertigen 4:46,40. Im Hundertstel-Takt wurden nachmittags die ersten drei Plätze im Freistil-Sprint-Finale vergeben. In Abwesenheit von „Karo“ Kuhlmann (Trainingslager auf den „Kanaren“), steigerte sich Bette als Dritte, nur 2/100stel von Gold entfernt, auf enorm starke 27,73 Sek. (DM-Norm).

SCSA-Trainer absolut sauer über zweifelhafte Entscheidung im Brustsprint

Pech hatte Bruder Bent (1998) im Brustsprintfinale. In einem engen Rennen schlug der Favorit deutlich als Erster an, das dokumentierte auch die elektronische Anzeige. Zum Erstaunen aller wurde der SCSAler auf den zweiten Platz (0:30,35/DM-Norm) hinter den Hammer Hasselmeier gesetzt. Trainer Völcker war sauer: „ Bahnrekord weg, die Siegprämie, der Gutschein für die beste Männerleistung futsch!“ Dafür unterbot der Steinhagener die Quali-Zeiten für die DM der Junioren im Freistil- und im Schmettersprint und sorgte noch als Sieger der 200m Lagen (2:16,22) für einen Altkreisrekord (Langbahn).

An den DM-Normen orientiert sich auch Ella Wagner. Die 2003erin, Siegerin über 100 und 200m Brust, lag nach 2:50,52 (200m) nur noch 1,6 Sek. von der Norm entfernt. Als Dritte der 200m Lagen (2:32,12) fehlten ihr sogar nur noch 8/10tel! Dicht dran sind auch Robin Krieger (2000) und Lucia Penzel. Gute 2/10tel trennen den Freistil-Final-Sechsten der Männer noch nach der Saisonbestzeit von 0:25,43, eine halbe Sekunde fehlt der Jahrgangszweiten (2001) nach den 28,88 Sekunden.

Steigerungen gingen auch auf das Konto von René Kuhrmann (2002) nach 2:35,08 (3./200m Lagen) und im Freistil-Vorlauf (0:28,80), wie auch bei Aron Csonti (99) nach 0:29,62 im Schmettersprint. 6 Rennen, 6 Bestzeiten, das Kunststück gelang Anna Theis (2004): deutliche Sprünge über 100m Freistil auf 1:12,19 und 100m Rücken (1:22,43). Unter Marco Pöhlkers (2003) drei Verbesserungen stachen die 100m Schmettern (1:19,81) heraus.