Feuerwerk bei OWL-Meisterschaften lange Strecken

Ennigerloh, 09.03.2018

Tim Kuhaupt „sprintet“ im Power-Stil zu seinem ersten OWL-Titel über 1500m Freistil

In die Planung der Leistungsschwimmer des SC Steinhagen-Amshausen passte der Termin der OWL-Titelkämpfe der langen Strecken (400m Lagen, 800 / 1500m Freistil) nicht unbedingt. Es fand sich aber kein 50m-Bahn-Veranstalter, also ging es im 25m-Becken in Ennigerloh zur Sache.
„Wir wollten noch einmal die Vielseitigkeit und Ausdauer testen“, konstatierte Klaus Völcker. Bei nicht so harter Konkurrenz stach die Trainer-Devise „Kampf gegen die Uhr“.
Und wie die Post abging! Fünf von sechs offenen Titeln gingen ins Schnapsdorf, dazu jede Menge Jahrgangssieger, Medaillenplätze und zwei Altkreisrekorde.

Nachwuchstrainerin Anne Völcker nahm Kampfrichteraufgaben wahr, dafür Ehemann Klaus die Jüngsten mit unter seine Fittiche. Toll, wie Jarle Brinkmann und Tim Kuhaupt im Jahrgang 2008 bei ihren Langstrecken-Debüts die Richtung vorgaben. Über 400m Lagen zog Jarle seinem Heessener Konkurrenten auf den letzten 100m davon und schlug nach starken 6:36,33 an. Dritter hier Tim (7:09,39), der auf den langen 1500m Freistil den Spieß umdrehte. Im Powerstil steigerte er auf den letzten 400m „brutal“ das Tempo und ließ nach tollen 23:48,16 den Detmolder Rode (24:23,26) und Jarle (24:27,97) deutlich hinter sich.

Die Beiden hatten prima Vorbilder aus den SCSA-Reihen. Die Damen räumten alle Titel in der offenen Klasse ab. Etwas ungewöhnlich dabei ein „Geschwister-Rennen“, als Bette (2002) über 1500m und Bent Buttwill (98) über 800m, um Zeit zu sparen, mangels Konkurrenz in einen Lauf gelegt wurden. Bent glitt im 34er-50m-Schnitt zum neuen Altkreisrekord von 9:00,58 (- 4,7 Sek.), „Sprinterin“ Bette schlug im 38er-Schnitt nach starken 19:15,98 an.

Auf dem Weg zum nächsten Altkreisrekord zog Ella Wagner (2003) über 400m Lagen auf der dritten Teilstrecke (Brust) enorm das Tempo an und schlug nach phantastischen 5:09,89 auch in der offenen Wertung als Erste an, hier vor der 2002er-Siegerin Bette Buttwill, die sich auf prima 5:20,81 steigerte.

Über 800m Freistil blies Johanna Heidemann (2004) zur Attacke und ließ im 36er-Schnitt Ella Wagner (erstmals mit 9:57,26 unter 10 Min.) und der gesamten Konkurrenz nach tollen 9:49,34 keine Chance – die zweiten 400m fast so schnell wie die ersten!

Für den fünften offenen Sieg sorgte Bent Buttwill über 400m Lagen. Kurz nach den 800m Freistil genügte ihm ein extremer Tauchzug von Rücken auf Brust, um dem Feld, darunter Juniorensieger Robin Krieger (2000/Bestzeit von 5:11,29), zu enteilen.

Den erkälteten René Kuhrmann nahm Trainer Völcker nach 2002er Gold in guten 5:20,07 aus dem Wettbewerb. Die Köppe-Geschwister verkauften sich gut auf den nicht so geliebten längeren Strecken: Rathna (2003) mit Silber in 5:29,76 und Ramani (2005) als Siegerin in 6:04,52. Einen guten Einstieg über 1500m Freistil feierte auch „Jung-Wasserballer“ Fynn Gresselmeier (2004) mit 22:12,97.

Weitere Ergebnisse:
1500m Freistil: Rathna Köppe 20:45,02/3. , R. Krieger 19:08,14/2.
800m Freistil: Ramani Köppe 11:43,69/2.