Wuppertal, 10./11.11.2018
Bette Buttwill und Ella Wagner räumen ihre Jahrgänge auf
Spannender hätte es kein Krimi-Autor schreiben können, was im letzten Finale der nordrhein-westfälischen Meisterschaften in der Wuppertaler Schwimmoper ablief.
Für die Schwimmer des SC Steinhagen-Amshausen fightete „Karo“ Kuhlmann zum letzten offenen Titel. Bei den Jahrgangswertungen hatten zuvor bereits Bette Buttwill und Ella Wagner zugeschlagen.
„Es ist schon hart, wenn Du Leute während einer Meisterschaft aus einem mentalen Tief holen musst“, freute sich der sichtlich geschaffte Coach. Äußerst zufrieden zeigte sich Klaus Völcker über die Breite: bei der Hälfte der 58 Starts Plätze unter den besten Zehn, 2x Bronze und eine Johanna Heidemann, die als Vierte vor dem Sprung auf’s Treppchen stand. Die 2004erin sorgte über 50m Rücken für den Top-Auftakt. Nur noch 3/10tel fehlten nach im Powerstil gesprinteten 0:31,20 (- 0,4 Sekunden!) zu Bronze.
Für die nächste Überraschung sorgte über 200m Freistil Bette Buttwill (Jahrgang 2002). Die Sprinterin befolgte die Marschroute, ging die 50m unter 30 Sek. an, hielt einen 33er bis 34er-Schnitt auf dem Weg zu ihrem ersten NRW-Titel – und das mit einer Steigerung um 2 Sek. auf tolle 2:10,58!
Bruder Bent (98), vor 14 Tagen noch 0:28,54, damit Bronzeanwärter, brachte im 50m-Brustsprint-Vorlauf als Vierter starke 0:28,88, sah aber da schon verkrampft aus. Im Finale leider nur 6. in 0:28,97 („schade, der Junge kann deutlich mehr“ / Trainer-O-Ton).
„Karo“ Kuhlmann kam nur schwer aus den „Puschen“. Gestresst, nach relativ kurzer Nacht (Spätschicht), kam sie nur als 9. ins 50m-Freistil-Finale. Besser machte es hier Bette Buttwill – Jahrgangsdritte/Bestzeit 27,27 Sek., was noch nicht ganz zum Endlauf reichte.
Über 100m Brust verpasste Ella Wagner (2003) noch eine Medaille, über 200m Lagen lief es auf der Brustteilstrecke besser – Bronze in guten 2:28,23. Einen Powerauftritt legte Johanna Heidemann über 200m Rücken als 7. in 2:29,64 (erstmals unter 2:30) hin. Der zwei Jahre ältere René Kuhrmann steigerte sich auf der 100m-Strecke auf starke 1:05,12 (8.).
Einiges an Aufbauarbeit kam auf Coach Völcker über Mittag zu. Danach konnte „Karo“ Kuhlmann über die Saisonbestzeit von 0:26,07 (4.) im Freistil-Sprint-Finale wieder strahlen.
Mit einer Mütze Schlaf lief es noch besser: 100m Freistil: K. Kuhlmann (0:57,68/7./Endlauf), Bette Buttwill (1:00,16/4.), Lucia Penzel (2001/1:01,41/9.), J. Heidemann (1:01,22/11.).
Über 100m Brust schaffte Bent Buttwill als 7. (1:05,22) das Finale. Kevin Kailing (2001) „verpennte“ etwas den Start, kam aber in 1:10,78 (7.) fast an seine Bestzeit.
Hochmotiviert sprang Ella Wagner über 100m Lagen ins Wasser. Auf der Rücken- und Bruststrecke zog sie das Tempo enorm an, ließ der Konkurrenz in tollen 1:07,36 keine Chance auf dem Goldweg.
Zur Bestmarke sprintete Robin Krieger (2000) über 50m Schmettern (0:27,68/18.), während sich „Karo“ Kuhlmann als Zweitschnellste (0:27,65) für das Damen-Finale qualifizierte. Nachmittags schlägt „Karo“ als Vierte in Saisonbestzeit (0:57,00) über 100m Freistil an.
Bent Buttwill bleibt über 100m Brust auf dem 7. Platz (1:05,34). In ihrem ersten NRW-Finale überzeugt Ella Wagner als 9. in noch einmal guten 1:07,96.
„Karo“ Kuhlmann konzentriert sich auf den Schmettersprint, übernimmt sofort die Führung, die sie auch im Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Kölnerin Jessica Felsner nicht abgibt – Gold in Saisonrekord von 0:27,44!
Zwei achte und neunte Ränge fuhren die SCSA-Staffeln ein. Als Starterin der Lagenstaffel blieb Johanna Heidemann erstmals unter 31 Sek. (30,99) im Rückensprint. Das 4x50m-Freistil-Team sprintete zu einem neuen Altkreisrekord (1:49,75) – alle Damen unter 28 Sek.!