29.05. – 02.06.2017, DJM Berlin
Steinhagener Schwimmer erreicht DM-Finale bei den Junioren
Im Vorjahr noch eine Hundertstel am Finale vorbei, diesmal klappte es bei Bent Buttwill vom SC Steinhagen-Amshausen mit seinem ersten Finaleinzug bei deutschen Titelkämpfen.
„Berlin ist immer eine Reise wert“, freute sich Trainer Klaus Völcker mit seinem Schwimm-Duo, den Buttwill-Geschwistern, auf der Anfahrt zur Jahrgangs-DM in Berlin, um seufzend hinzuzufügen, dass man die kilometerlangen Staus endlich einmal abschaffen sollte. Die stressige Anfahrt kostete das Lockerschwimmen. Dafür ging es eher ins Bett, um 5.45 Uhr war die Nacht rum, um den Körper für die Starts ab 8.30 Uhr hoch zu fahren.
Am ersten Tag standen für Bent Buttwill (Jahrgang 1998) die 100m Brust an, wo er sich nicht so gute Chancen ausrechnete. Nach starken Einschwimmwerten stellte der SCSAler in der Start-Tauchphase unter Beweis, dass er hier inzwischen zu den Besten überhaupt gehört. Übermotiviert ging er im Sprinttempo an, schwamm sich dann am Ende etwas fest (20./1:08,52). „Das hatte auch etwas Gutes, denn bei der anschließenden Faszien-Massage haben wir einige wertvolle Tipps bekommen“, registrierte sein Coach.
Nach einem Tag Pause und leichtem Training stand der 50m-Brustsprint an, für den sich der OWL-Junioren-Rekordler am meisten ausgerechnet hatte. Erschwerte Bedingungen in 2017, Finals nicht mehr mit zehn, sondern nur noch acht Teilnehmern, bei den Junioren trafen die 98er auf die starken 97er!
Eine Bestzeit musste schon her, um sicher ins Finale zu kommen. Überzeugende Tauchphase, lange Streckung, die Beinöffnung auf den letzten Metern sorgte für einen weiteren Schub. 29,69 Sekunden auf der Anzeigetafel, das erste Mal unter 30 Sek. auf der 50m-Bahn, OWL-Junioren-Rekord, sicherer Achter mit gut 2/10tel Abstand auf die Nachrücker!
Noch schneller ging Buttwill im Finale an, 25m-Durchgangszeit unter 13 Sek., eine Verbesserung um ein / zwei Plätze war greifbar nahe, erst auf den letzten fünf Metern nahm ihm der Kemptener Willinsky Platz sieben wieder weg. Dennoch tolle Leistung, mit 0:29,83 als 8. noch einmal unter 30 und dazu als bester NRWler noch viertbester 98er!
Schwester Bette (2002), in SCSA-Staffeln schon bei Deutschen Meisterschaften angetreten, im Einzelrennen aber diesmal ihr Debüt. Die günstigen Bedingungen mit zwei 50m-Becken nutzte sie auch zum Starttraining. „Bette ist zwar nicht die dynamischte Starterin, kommt aber eigentlich recht gut weg“, wunderte sich Klaus Völcker nach dem fast kraftlosen Abdruck vom Block. Deutlich hinter dem Feld aufgetaucht resignierte die Fünfzehnjährige nicht, schaltete den Turbo an, war bei 35m in ihrem Lauf wieder mit vorne, konnte das aber nicht mehr ganz halten. Dennoch: mit 0:28,11 (19.) ihre zweitbeste Zeit, die NRW-Zeit (0:27,92) hätte zu Platz 12 gelangt! Beinkraft-Training ist in Steinhagen im Hinblick auf die in zwei Wochen stattfindenden offenen „Deutschen“ angesagt (Trainer-O-Ton).