Wuppertal, 13./14.04.2024, NRW-Meisterschaften
Die zwei Gesichter des SCSA bei Meisterschaften
„Und täglich grüßt das Murmeltier“, an das geflügelte Wort für eine sich öfter wiederholende unangenehme Situation fühlte sich SCSA-Coach Klaus Völcker bei den NRW-Meisterschaften in Wuppertal erinnert. Angeschlagene Athleten (Erkrankungen, Verletzungen) mussten erst wieder in die Spur gebracht werden.
Im Vorjahr bei den „Deutschen“ in Berlin, diesmal bei „NRW“! Zudem stehen „Karo“ Kuhlmann, Lucia Penzel und Ella Wagner den Schwimmern des SC Steinhagen-Amshausen z. Zt. nicht oder nur bedingt zur Verfügung.
Der Einstieg mit Platz 7 (4:01,61) in der gemischten 4x100m Freistilstaffel war von der Platzierung her in Ordnung, hatte aber noch reichlich Luft nach oben. Gut hier Bette Buttwills (Jahrgang 2002) 1:02,49. Anschließend stand das erste Einzelrennen, die 50m Freistil, an. Johanna Heidemann (2004) und Bette Buttwill verschenkten durch unkonzentrierte Anschläge wichtige Zehntel, während Jona Finken nach 28,30 Sekunden (Bestzeit) als Achtschnellste im Jahrgang 2007 anschlug.
Nach über einer Woche Trainingspause überraschte Jarle Brinkmann (2008) mit seiner zweitbesten Freistil-Sprintzeit von 0:26,19 (Platz 19). Bent Buttwill (1998) nahm das Rennen zum „Einstimmen“ auf seine Hauptstrecke, die 50m Brust. Hier zeigte er der Konkurrenz in bestechenden 30,01 Sekunden, wer den Ton angibt und zog als Vorlaufschnellster ins Finale am Nachmittag ein.
Ungewöhnlich, dass Buttwill diesmal in der Tauchphase nicht sofort wegzog, sondern sich erst nach 25m von seinem Kölner Konkurrenten nach wiederum starken 30,05 Sekunden löste. Dass Völcker mit einigen Auftritten nicht ganz einverstanden war, hatte er zwischendurch in Einzelgesprächen mitgeteilt.
Für den zweiten Tag wählte er einen ungewöhnlichen Weg. Morgens um 6.15 Uhr, auf dem Parkplatz vom Hallenbad, schwor er das Team mit seiner Parole ein: enorme Härte gegen sich selbst, die Bereitschaft sich zu quälen, kämpfen bis zum Umfallen! Es standen als Schwerpunkte die starken Freistil-Damenstaffeln und Bent Buttwills 100m Brust an.
Über 100m Freistil zeigten Johanna Heidemann (1:02,27) und Jona Finken (1:03,27/Bestzeit), dass sie gut gewappnet in die Staffelrennen gehen. Bei den Herren überzeugte Jarle Brinkmann mit toller Bestzeit von 0:58,46 (19.). Über 50m Rücken steigerte sich Emma Lüke (2007) – ebenfalls nach über einer Woche Trainingspause – um 3/10tel auf 0:33,06.
Was keinem Sportler zu wünschen ist, widerfuhr ausgerechnet Bent Buttwill, dem Favoriten über 100m Brust, in seinem Vorlauf. Auf den zweiten 50m wurde er „blau“, die Muskeln machten nicht mehr mit. Er schwamm ruhig zu Ende, aber mehr als Platz 16 (immer noch 1:10,26) war nicht möglich. „Schade, mal sehen, was die Ärzte sagen,“ guckt Klaus Völcker auch in Richtung DM in Berlin.
Die beiden weiteren Trumpfkarten, die Freistilstaffeln, stachen. Leider mussten sie sich im Kampf um das Podium nach harter Gegenwehr geschlagen geben. Doch die 4. Plätze waren Klasse! 9:27,77 in der 200er-Staffel (Heidemann, Buttwill, Finken – alle 2:19 – und Lüke 2:29) , 4:11,97 bei den 100ern (Heidemann, Buttwill – beide 1:02- Lüke und Finken – beide 1:03)
Stolz können die Steinhagener auf ihre DM-Qualis sein: Bent Buttwill über 50 und 100m Brust, die beiden Freistilstaffeln der Damen und die gemischte 100er Staffel.