Siegerehrung 100m Freistil. Gold für Karolin Kuhlmann

„Karo“ Kuhlmann düpiert NRW–Konkurrenz über 100m Freistil

1./2.11.25, NRW-Meisterschaften, Wuppertal
Jarle Brinkmann unterbietet erstmals die 2-Minuten-Barriere über 200m Freistil

Es ist kein Zufall, dass NRW- und Deutsche Kurzbahn-Schwimm-Meisterschaften überwiegend in Wuppertal ausgetragen werden. Die Schwimmoper sorgt durch ihre attraktive Bauform (Kesselcharakter) als auch Akustik für eine einzigartige Atmosphäre.
Das schlagkräftige Team des SC Steinhagen-Amshausen war nicht so locker wie sonst angereist. Relativ kurz vor dem Anpfiff hatte die Bezirksregierung in Düsseldorf die Sondergenehmigung für Sport am Feiertag (Allerheiligen) erteilt. Die Auflagen für den ersten Tag drückten auf die Stimmung: keine Zuschauer und Verzicht auf Musik!
„Das reichte,“ stellte Trainer Nils Großerode fest, „wir mussten schon verkraften, dass Bent Buttwill seit Donnerstag angeschlagen war.“ Schließlich hatte der 1998er in den vergangenen Jahren immer wieder für Podestplätze gesorgt. Für seine Stärken, die Tauchphasen nach Start und Wende, fehlte ihm die Luft – doppeltes Pech, dass er trotz guter 0:29,53 (11.) das 10er-Finale verpasste.
Nach den schnellen Zeiten vom Herbst-Pokal (in der Vorwoche) hatten sich Bette Buttwill (Jahrgang 2002) und Jona Finken (2007) etwas mehr vom 50m Freistilsprint – diesmal zeitgleich 0:27,64 – erhofft.
Dank eines tollen Endspurts verfehlte Jarle Brinkmann (2008) seine 200m Lagen-Bestzeit von 2:21,07 nur um 3/10tel.Gut hier auch Bette Buttwills 100er Zeit (1:09,50).
Langsam, aber sicher kamen die SCSA-Staffeln auf Touren. Zum Vormittagsabschluss schob sich die gemischte 4x50m Freistilstaffel in der Besetzung Brinkmann, Bette und Bent Buttwill und Finken in 1:44,93 auf den 11. Platz.
Nach einem langen Tag gingen die SCSA-Herren voll aus sich heraus: Brinkmann (0:24,5), Buttwill (0:24,3), Lorenz Menke (1995/0:25,3) und Trainer Großerode (bei 25m tolle 0:11,2 / nach 50m 0:24,1) – auf dem Weg zu Staffelplatz 8 in 1:38,20!
Früher aufgestanden, gut aufgeladen und dazu jetzt mit Karolin Kuhlmann (1995) und Johanna Heidemann (2004) – die Jagd konnte losgehen!
Welch starke Freistilerinnen der SCSA hat, stellten sie bei den 100m-Vorläufen unter Beweis: Bette Buttwill 1:00,56, Jona Finken 1:00,36 und Johanna Heidemann 1:00,24! „Wir hatten „Karo“ Kuhlmann gefragt, ob sie wie im Frühsommer auf der 50m-Bahn die Staffeln verstärken würde,“ freute sich Coach Klaus Völcker über die Staffelzusage, aber auch für zwei Einzelrennen. Als Achtschnellste gemeldet, als Zweite (0:57,21) qualifiziert für das 100m- Finale! Großes Staunen rund herum!
Zwischenzeitlich schied Bent Buttwill zwar über 100m Brust (1:05,99) und 100m Lagen (1:00,08) knapp am Finale vorbei aus, dafür steigerte sich Jarle Brinkmann auf starke Bestzeiten über 100m Lagen und vor allen Dingen über 200m Freistil, wo er erstmals die 2-Minuten-Hürde nach 1:59,74 (12./ Juniorenwertung) unterbot.
Auch im Schmettersprint (0:27,84) staunte alles über Kuhlmanns nächsten Finaleinzug.
In der nächsten Staffel, den gemischten 4x50m Lagen, zeigte die Formkurve weiterhin steil nach oben – Platz 7 (1:53,63) für Brinkmann, Bent Buttwill, Kuhlmann und Finken.

Das Powerquartett: Karolin Kuhlmann, Jona Finken, Johanna Heidemann, Bette Buttwill
Das Powerquartett: Karolin Kuhlmann, Jona Finken, Johanna Heidemann, Bette Buttwill

„Die Finalrennen waren eine Augenweide“, würdigten selbst die SCSA-Trainer. In beiden Rennen überraschte die SCSAlerin ihre Konkurrentinnen mit ihrer phänomenalen Tauchtechnik, dank der sie sich immer wieder absetzte. NRW-Meisterin im 100m Freistil (0:56,70), Vize im Schmettersprint (0:27,27), fast noch Bronze im letzten Rennen, der Freistilstaffel der Damen. Die Halle tobte, als das SCSA-Quartett (Heidemann, Buttwill, Kuhlmann und Finken) den Großvereinen auf die Pelle rückte (4./1:48,22).