05.05.2016, OWL-Masters
Wie die Steinhagener Schwimmer ihr Kampfrichter-Problem lösen
Kleines Aufgebot der Masters des SC Steinhagen-Amshausen am Start bei den ostwestfälischen Meisterschaften in Lage, aber große Fortschritte auf dem Problemgebiet der meisten Vereine, dem Kampfrichterwesen.
Knapp drei Wochen nach den tollen Auftritten bei der Masters-DM erfüllte ein Großteil der Gera-Starter diesmal andere Aufgaben. Viele Steinhagener waren zwar im Bad, aber nicht im Wasser. Ein kleines, aber umso schlagkräftigeres Trio hielt dafür die SCSA-Fahne hoch.
Wie gewohnt schwamm sich Frank Deppe (Altersklasse 50) wenig ein, sondern nutzte seine erste Strecke, die 100m Brust (1:21,08), zum Eingleiten, aber das auch weit vor dem Feld. Weitere Titel holte er im Freistilsprint (starke 0:27,95) und über 50m Brust.
Gleich fünfmal ganz oben stand Asta Napp-Zinn (AK 65). Im ersten Abschnitt brauchte sie etwas Anlaufzeit. Ihre Erfolge über 50 und 100m Brust, 50 und 100m Freistil krönte sie mit dem Altersklassen-Rekord über 200m Lagen in 4:55,22.
Ulrike Cordes (AK 45) holte in der zweiten Hälfte der 100m Lagen gut auf und sicherte sich den Vizetitel in 1:41,07. Die Vierte des Rückensprints stellte nach den 50m Freistil fest, dass mit verbesserter Wende noch mehr drin ist als die 39,60 Sekunden (2.).
Außerhalb des Wassers war der SCSA zahlenmäßig stärker vertreten: Mariola Niegoth als Starterin, Celestina Kansy als Protokollführerin und gleich sieben Kampfrichteranwärter! Die Bereitschaft, sich für ein Ehrenamt zu engagieren – und dazu gehört u.a. auch die Kampfrichter-Tätigkeit – hat enorm nachgelassen, das hat man auch beim SCSA im Verlaufe der letzten Jahre erkennen müssen.
„Wir können nicht nur zu Meisterschaften fahren, bei anderen Wettkämpfen müssen wir Kampfrichter stellen“, brachte es SCSA-Schwimmwart Klaus Völcker auf den Punkt. Aus zwei Gesprächsrunden („Vereinsleben ist auch Helfen“) zu Beginn des Jahres kamen drei Interessenten, aber „immer noch viel zu wenig“ (O-Ton Völcker).
Nun gingen Anne und Klaus Völcker und Mariola Niegoth (zuständig für das Meldewesen) in die Offensive. Gespräche zeigten deutliche Wirkung bei der Leistungsgruppe (älter als 14 Jahre) und Eltern, weitere 12 Interessenten (10 Aktive) kamen dazu.
An Christian Feidieker und Markus Hirsch, die beiden „Neuen“ in den Ämtern OWL-Kampfrichter-Obmann und OWL-Schwimmwart, ging die Bitte um einen gesonderten Lehrgang. Die Beiden zogen mit: Lehrgang im Steinhagener Hallenbad, Information, Prüfung an einem Tag, Verköstigung durch Mariola Niegoth und die sportliche Leiterin Nicola Justus.
Die Motivation war hoch, 14 bestanden, ein Aspirant muss in die Verlängerung. Als nächstes steht für die Absolventen die Anwärter-Tätigkeit an (Teilnahme unter Anleitung, mindestens zwei Veranstaltungen mit insgesamt vier Abschnitten in vier KaRi-Bereichen).
Damit schließt sich der Kreis. Bei den OWL-Masters haben schon sieben der Prüflinge ihre ersten Einsätze wahrgenommen. Schwimmwart Völckers Vorstellung, alle Aspiranten-Einsätze bis zur Sommerpause erfüllen zu können, klingt realistisch.