Olympia-„Quali“ im Schwimmen in Berlin mit SCSA-Trio

05. – 08.05.2016, DM Berlin

(„tolle Atmosphäre im Berliner Europa-Sportpark“) von links: Klaus Völcker, Karolin Kuhlmann, Henrik Terholsen und Bent Buttwill
(„tolle Atmosphäre im Berliner Europa-Sportpark“) von links: Klaus Völcker, Karolin Kuhlmann, Henrik Terholsen und Bent Buttwill

„Karo“ Kuhlmann dominiert das B-Finale im Freistilsprint

Berlin war ein gutes Pflaster für das Trio des SC Steinhagen-Amshausen, das sich für die offenen „Deutschen“ (auch Olympia-Ausscheidung) qualifizierte hatte (die besten 100). Entscheidungen im Hundertstelbereich sorgten bei SCSA-Trainer Klaus Völcker für ein ständiges Gefühlsauf- und -ab.

Zuerst fehlten Karolin Kuhlmann 7/100stel zum Einzug ins A-Finale über 50m Schmettern. Dann schlüpfte sie mit einem Hundertstel ins B-Finale des Freistilsprints, um dort einen extremen Auftritt hinzulegen.
Nervös, aber selbstbewusst senkte die noch Zwanzigjährige im 50m-Schmettersprint ihren OWL-Rekord um 3/100stel auf 27,87 Sekunden – insgesamt Zehnte, der achte A-Finalplatz ging mit 27,80 weg! „Zu viel Eigendruck“ sah der Coach bei „Karo“, die bereits zehn Minuten später für eine weitere Bestzeit im Rückensprint (34. von 76/0:30,45) sorgte.

Ideale Vorbereitung für Bent Buttwill auf die in sechs Wochen stattfindende Jahrgangs-DM. Der SCSAler kam gut vom Block, senkte seine Bestmarke im Brustsprint auf 0:30,56 – 51. in der offenen Wertung, viel wichtiger aber: sechstschnellster im Jahrgang 1998!

„Quartiermeisterin“ Anne Völcker sorgte mit kurzen Wegen zum Bad für schnelle Einleitung der Regeneration. Das nutzte Kuhlmann, die ihren Rekord beim Schmetter-B-Finale um weitere 3/100stel auf 0:27,84 steigerte (insgesamt Platz 13).

Die Bestzeitenwelle (u.a. 3 OWL- und 4 Altkreisrekorde) schwappte auch am Folgetag hoch. Über 100m Freistil hielt Karo Kuhlmann das Tempo nach schneller Durchgangszeit von 26,98 Sek. hoch – OWL-Rekord (0:57,39/22./am B-Finale nur um 3/100stel vorbei!).

Wie die Feuerwehr legte über 100m Brust auch Bent Buttwill los. Seine Zeit bei 50m (30,85 Sek.) war zum Jahresbeginn noch Sprintbestzeit, jetzt Durchgangszeit auf dem Weg zu starken 1:08,29 (65./neuntbester 98er/- 0,3 Sek.).
Im internen Duell hielt sich der drei Jahre ältere Henrik Terholsen im nächsten Vorlauf auf den ersten 50m etwas zurück. Nach 75m zog er aber das Tempo derart an, dass noch der neue Langbahn-Altkreisrekord von 1:07,48 (54./- 0,4 Sek.) heraussprang.

Absagen bedingt rutschte Karolin Kuhlmann am letzten Tag in einen ungünstigen 100m-Schmetterlauf – Pause zum Freistilsprint nur noch 12 Minuten! „Karo“ wollte unbedingt schmettern, schwamm fast noch Bestzeit: 1:04,26, Platz 27! Auf den letzten Freistilsprintmetern waren die muskulären Auswirkungen dann doch sichtbar und ernüchternd, der Trainer dennoch froh nach der Punktlandung auf Platz 16 und dem Einzug ins B-Finale.

Auch auf der 200m-Brustdistanz untermauerte Bent Buttwill seine deutlichen Fortschritte, diesmal als dreizehnschnellster 98er in 2:31,85!

Locker schwimmen, Kaffee-Pause, kleines Schläfchen, Einschwimmen für die letzten Finals. Explosiver Kuhlmann-Start, „Karo“ ging sofort an die Spitze. Die Halle „brannte“, der Sprecher überschlug sich, die SCSAlerin setzte sich auf der Außenbahn im Powerstil vom Feld ab, schlug nach phantastischen 25,80 Sek. (OWL-Rekord nur um 1/100stel verfehlt!) an. Die Zeit hätte im A-Finale Platz 6 bedeutet!

„Berlin hat uns weiter gebracht“, dachte der SCSA-Coach auch noch um 3 Uhr am frühen Montagmorgen – nach einer Staurückfahrt von über acht Stunden.