Das 8-köpfige SCSA-Team

Sprint-Triumph von Bent Buttwill und Ella Wagners Bronze-„Blindflug“

Bonn, 23./24.11.2019
Aron Csontis faszinierende Tauch-Show und Marco Pöhlkers Explosion über 100m Freistil

Die beiden vom Podium (Bent Buttwill und Ella Wagner)
Die beiden vom Podium (Bent Buttwill und Ella Wagner)

Kein Wunder, dass die Schwimmer des SC Steinhagen-Amshausen heiß auf das Internationale Jugend-Meeting in Bonn sind. Tolle Show, Live-Übertragung im Internet, eines der größten und am stärksten besetzten Schwimmfeste der Jahrgänge 2008 bis 1998, viele international erfahrene belgische und deutsche Cracks, darunter 8 Steinhagener.
2,5 Tage mit Vorläufen (Jahrgangswertung) und Endläufen (offene Klasse) – mit einer SCSA-Ausbeute, die sich sehen lassen konnte: 12x Gold im Jahrgang, 8 Finals, Final-Gold durch Bent Buttwill, Final-Bronze durch Ella Wagner, 5x Final-Vierte und ein Altkreisrekord!
Der Termin eine Woche nach den „Deutschen“ – der Schwimmverband kam mit seinen um 4 Wochen vorgezogenen Titelkämpfen den Bonnern in die Quere. Die Steinhagener, muskulär noch etwas dicht, hatten das Training etwas runtergefahren und an Technik-Elementen gearbeitet.

Ganz schön stressig, Vorläufe (Samstag/Sonntag) ab 9.15 Uhr bis 15.30 Uhr, offene Endläufe ab 16.15 Uhr, doch die SCSAler wollten etwas reißen. Die dreiköpfige Vorhut, die bereits am Freitagnachmittag ins Wasser sprang, setzte erste Duftmarken. Bent Buttwill (Jahrgang 1998) qualifizierte sich für das 100m Brust-Finale, Ella Wagner (2003/4xJahrgangserste) als Zweite für das 200m Lagen-Finale. Die erste von 2 Qualis schaffte die 5fache Siegerin Johanna Heidemann (2004) über 50m Rücken.
Am zweiten Tag, über 50m Schmettern, langten Johanna Heidemann (0:30,06/Bestzeit=BZ) und Ramani Köppe (2005/0:30,19) als Jahrgangs-Erste zu. Bruder Rathna (2003) steigerte sich als 4. auf 27,34 Sekunden. Im Freistilsprint mischten wieder zwei SCSA-Damen mit: Bette Buttwill (2002/1./ 0:27,30; 2/100stel am Finale vorbei) und Johanna Heidemann (1./0:27,26 /Finale). „Schade für Bette, die ich eigentlich sicher im Finale erwartet habe“, so Coach Klaus Völcker. Für das 100m Lagen-Finale qualifizierten sich anschließend Ella Wagner und Bent Buttwill.
Finale (Freitag / Samstag): 6x im Finale, davon 5x auf dem undankbaren 4. Platz! Über 100m Brust wurde Bent Buttwill auf der letzten Bahn etwas fest (4./gute 1:04,98), dazu noch 5./100m Lagen. Über 200m und 100m Lagen (BZ 1:06,49) sprang Ella Wagner noch nicht auf das Podest. Stark auch Johanna Heidemann, die im Rücken- und Freistilsprint (0:26,98) auch ganz knapp dran war.
Am letzten Tag wollten es die SCSAler noch einmal wissen. Ella Wagner zog ungefährdet ins 200m Brust-Finale ein, über 50m verpasste sie hauchdünn. Eine Tauchshow zog Aron Csonti (99), kein Brustspezialist, ab. Er nahm den Spezialisten in der Start-/Wendephase aufgrund seines gewaltigen Andruckes eine Körperlänge ab und blieb im Lauf vorne (35,1 Sek./BZ). „Feuer unterm Hintern“ angemacht hatte Klaus Völcker seinem Schützling Rathna Köppe, der endlich nach dem Start sofort sprintete und 32 Sek. unterbot (31,84 Sek./4.). Sicher zog Bent Buttwill ins Finale ein.
Für weitere Bestmarken sorgten über 100m Schmettern Ramani Köppe (1:11,18/1./BZ) und 100m Freistil Johanna Heidemann (0:59,75/1.). Über 50m Freistil hatte sich Marco Pöhlker auf 26,78 gesteigert, auf der 100m-Strecke ging er richtig aus sich heraus und senkte die Bestzeit um 1,4 Sek. auf tolle 0:58,06!
Nach kurzer Pause die besonders schönen Augenblicke: Finaleinmarsch unter Musik, Vorstellung jedes Teilnehmers, und dann die böse Überraschung ! Beim Richten der Brille vor dem 200m-Brust-Start reißt bei Ella Wagner das Brillenband ein. 25m hält es, dann ohne Brille weiter. Mit unbändigem Kampfgeist rettete sie Bronze und das mit neuem Altkreisrekord von 2:41,31.
Die Krönung dann durch Bent Buttwill im 50m-Brustsprint. Tauchphase wieder sehr lang, fast 15m, an der Wende gleichauf, schnelle Drehung mit einem extremen Unterwasserzug – damit war der Steinhagener vorn und nicht mehr zu halten. Gold in sehr schnellen 28,95 Sekunden!