126. Deutsche Meisterschaften in Berlin
Trotz Abi-Stress und Krankheitspause fünf Top-Auftritte in Berlin
Die Vorzeichen für die offenen Deutschen Titelkämpfe in Berlin waren nicht gerade optimal. Was Karolin Kuhlmann daraus machte, war umso „bewundernswerter“ (O-Ton/Coach Klaus Völcker).
Vier von fünf SCSA-Qualifikanten im „Abi-Stress“, damit platzten zwei Staffeln und drei Einzelstarts. Kuhlmann wollte unbedingt, ihre Abi-Termine liegen recht günstig.
Am Freitag, kurz nach 9 Uhr, wusste „Karo“, wo sie leistungsmäßig stand. Auf zehn Bahnen ging es über 50m Schmettern zur Sache. Platz 26 in 28,63 Sekunden (zweitbeste Saisonzeit), nicht weit entfernt vom B-Finale, das war der richtige Motivationsschub!
Fast vergessen die Probleme in der Vorbereitung! Für die erste Osterferienwoche war volle Abi-Vorbereitung und formerhaltendes Training geplant, für die zweite dann zweimal täglich. Strich durch die Rechnung: drei Tage im Bett, weitere sieben Sportpause! Vorsichtig führte Klaus Völcker seinen Schützling wieder heran – stärkere Belastungen erst ab Anfang der letzten Woche. Auch in Berlin nutzten die beiden weitere Gelegenheiten, um den „Tank wieder aufzufüllen“. Anne Völcker hielt ihnen den Rücken frei.
Kuhlmanns Kopf wurde freier. Im 100m-Freistil-Vorlauf setzte sie konsequent die Technikvorgaben um, kontrollierte vom Start an im 3-er-Zug klug das Feld – sichere Vorlaufsiegerin in 0:58,64 (Vereins-Langbahn-Bestzeit und Verbesserung von Qualiplatz 70 auf 38).
Stunde der Wahrheit am Sonntag: Vorläufe Freistilsprint und 100m Schmettern. Die Steinhagenerin, mit einigem Bammel vor dem Freistilstart (Start: 08.10 Uhr), mischte von Anfang an als Vorlaufvierte gut mit: 26,79 Sek., insgesamt 15., damit im B-Finale!
45 Minuten danach wurden am Ende der Schmetterdistanz die Arme etwas lang, aber die Zeit von 1:06,21 war bombig, nur 1/100stel über ihrem eigenen Altkreisrekord!
Nach lockerem Kaffeetrinken am Alexanderplatz mit Mastersschwimmer Sebastian Mescher, inzwischen in Berlin sesshaft, richtete sich der Fokus voll auf das Freistil-B-Finale. Die Berlinerin Jenny Lay und Karo Kuhlmann gingen sofort an die Spitze und trieben sich zu Bombenzeiten – Lay in 0:26,32 als B-Final-Erste knapp vor der SCSAlerin in tollen 0:26,44. Damit waren die beiden schneller als die letzten drei des A-Finales!
Auf der Rückfahrt machte sich die Steinhagenerin wieder an ihre Abi-Unterlagen, konsequent, wie sie es auch an den anderen Tagen war.
50 S Vorlauf – in 00:28,63 – Platz 26
100 F Vorlauf – in 00:58,64 – Platz 38 Bestzeit
100 S Vorlauf – in 01:06,21 – Platz 50
50 F Vorlauf – in 00:26,79 – Platz 15 – Qualifikation für B-Finale
B-Finale 50 F in 00:26,44 – Platz 2 (insgesamt A+B-Finale Platz 12)