Gladbeck, 04.02.2023
„Magen-Darm“ stärker als die Konkurrenz in 2. Bundesliga
Mit einem Jahr Verzögerung sprangen die Schwimmerinnen des SC Steinhagen-Amshausen endlich zum 2. Durchgang der Deutschen Mannschafts-Meisterschaften der Schwimmer (DMS) ins Wasser. Die 2. Bundesliga (Gruppe West) traf sich diesmal in Gladbeck.
Nach den Corona-Beeinträchtigungen der Vorjahre wurden die Karten neu gemischt. Auch auf den heimischen SCSA kamen deutliche Veränderungen zu. Ella Wagner, eine der stärksten ostwestfälischen Schwimmerinnen, studiert inzwischen in den USA. Wegen College-Verpflichtungen konnte sie den Trip in die Heimat nicht wahrnehmen. Die Brust-Spezialistin Nicola Winkler pausiert nach der Geburt von Sohn Kalle.
Celestina Kansy – nach Knöchelbruch in 2022 noch nicht voll belastbar – hat sich aber zur Verfügung gestellt und kräftig mitgemischt. Wichtig für die Steinhagener Planung, dass die beiden 2007erinnen Jona Finken und Emma Lüke ins Mannschaftsgefüge passten.
In der DMS (mit 12 Teams) finden an einem Tag zwei Durchgänge mit jeweils 17 Rennen statt (vom Sprint bis zu den 1500m). Jede Schwimmerin darf max. 5x starten. Kräftiges Tüfteln der Betreuerinnen Mariola Niegoth und Natalie Finken in Absprache mit Anne und Klaus Völcker, der nach 2 OPs und Reha noch nicht wieder am Beckenrand steht.
Alles im Lot bis 1 1/2 Tage vor dem ersten Startschuss! Dann Hiobsbotschaft von Lucia Penzel, die mit Magen-/Darmgrippe flach liegt!
Wieder ging das Tüfteln los, wer konnte Penzels 5 Starts übernehmen. Statt sicherem Mittelfeldkandidat jetzt gegen den Abstieg! Bis zum Ende des 1. Abschnittes hatten die SCSA-lerinnen noch Karten für ein gutes Ende.
Gute Einstiege verzeichneten Bette Buttwill (2002) und Johanna Heidemann (2004) als 7. über 200m Freistil (2:14,25) bzw. über 200m Rücken (2:28,83). Über 100 und 50m Schmettern schob „Karo“ Kuhlmann (1995) den SCSA mit starken 1:04,61 (3.) und 0:27,98 (2.) ins vordere Mittelfeld. Überzeugend die Debüts der beiden Youngster Jona Finken (50m Freistil 0:28,52) und Emma Lüke (50m Rücken 0:32,52), die sich völlig unerwartet als „geborene“ Rückenschwimmerin präsentierte. Bette Buttwill schloss den ersten Durchgang als 8. über 100m Freistil (1:01,13) ab – und damit in einem Pulk von 4 Teams, die gegen den Abstieg kämpften.
Den zweiten Abschnitt eröffnete mit nicht unbedingt zu erwartenden 1:12,72 über 100m Lagen Celestina Kansy (1995), die auch die Langdistanz (1500m Freistil) abdeckte. Ramani Köppe (2005) holte nach Bestzeit über 200m Freistil (2:18,19/9.) ihre höchste Punktzahl im Schmettersprint (0:28,70/3/BZ). Kurz danach glänzte Johanna Heidemann mit starken 1:07,54 (6.) über 100m Rücken.
Die Steinhagenerinnen kämpften sich immer wieder heran, ihnen fehlten aber die Alternativen durch Penzels Ausfall. Das konnten auch die überzeugenden Schlussrennen von Buttwill (400m Freistil 4:47,34/7.) oder Kuhlmann über 50/100m Freistil in 26,67 Sek. (2.) bzw. 0:57,45 (3.) nicht kompensieren.
„So ein Pech,“ trauerte Natalie Finken, als Platz 12 und der Abstieg feststanden, „mit Lucie Penzel wären wir in der 2. Bundesliga drin geblieben.“
Weitere Ergebnisse: J. Finken 100m Brust 1:24,41 (BZ), E. Lüke 100m Rücken 1:13,71 (BZ), J. Heidemann 50m Rücken 0:31,58 (8.), B. Buttwill 800m Freistil 9:57,77 (7.)