Ahlen, OWL-Meisterschaften, 10./11.12.2022
Bent Buttwill auf Titeljagd – holt drei von vier offenen Sprint-Titeln
Zwischen „Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ pendelte die Gefühlslage von Klaus Völcker bei den OWL-Titelkämpfen auf der 25m-Bahn in Ahlen. „Die Gesundheit geht nun einmal vor,“ sinnierte der Coach der Steinhagener Schwimmer angesichts der Erkältungswelle und 10 Abmeldungen des 26-köpfigen SCSA-Aufgebotes. Darunter so Hochkaräter wie Karolin Kuhlmann, die schnellste Ostwestfälin, oder Johanna Heidemann, ebenfalls ganz vorne, und Jarle Brinkmann, einer der Topleute aus dem Nachwuchsbereich.
Titelverlust ist das eine, aber Freude über viele tolle Zeiten und Orientierungen nach vorne überwogen. Die offenen Damen-Staffeln mussten die SCSAler kampflos abgeben, dafür strahlten die jüngeren Mädchen über erste Medaillen auf dem Podest.
In bestechender Form präsentierte sich Bent Buttwill (1998). 3 der 4 offenen 50m-Sprint-Titel gingen an den Steinhagener: Freistil (24,45 Sek.)/hier Robin Krieger (2000/7./25,39), Schmettern (26,32 / hier Rathna Köppe (2003) 3. in 26,89) und vor allem auf seiner Paradestrecke, den 50m Brust in tollen 28,89 Sek. vor dem Mindener Biastoch.
Deutliche Siege über 100m Lagen (0:59,43) und 100m Freistil (0:53,46) unterstrichen Buttwills starke Verfassung. Köppe holte sich zusätzlich die Jahrgangswertung im Schmettersprint und steigerte sich als 2. über 100m auf 1:02,65, knapp vor Krieger/4./1:02,99). Fynn Gresselmeier (2004),Vizemeister mit allen 4 offenen Herrenstaffeln – hatte über 100m Lagen allen Grund zum Strahlen: Verbesserung um über 6 Sek. und Bronze in schnellen 1:07,89!
Im mentalen Bereich arbeitete Klaus Völcker noch bis kurz vor den Starts mit zwei Athletinnen. Im Freistil-Sprint-Finale ging Bette Buttwill (2002), die 200m-Freistilzweite, an wie die Feuerwehr: hohe Frequenz, wenig Atmung, bei der Wende vorne, am Anschlag knapp geschlagen als Dritte in starken 0:27,66! Wie Buttwill hatte auch Lucia Penzel (2001) noch etwas Nachholbedarf. Tolle Einstellung – aus der Nachtschicht, nach 2 Stunden Schlaf, ein Powerrennen zu schwimmen, die maximale Tauchphase von 15m ausgenutzt, an der Wende gleichauf, am Ziel der Rückenstrecke als Zweite (0:31,63) knapp an Gold vorbei!
Überzeugende Auftritte von Ramani Köppe (2005) bereits als Siegerin über 200m Lagen und 100m Schmettern. Als dritte SCSAlerin verpasste sie nur hauchdünn Sprint-Gold, aber mit einer hervorragenden Zeit von 28,88 Sekunden (Penzel hier 4. in 0:29,58/Bestzeit).
7 Rennen, 7 Medaillen, Gold über 200m Freistil (2:23,39) + 3 Staffel-Medaillen – Jona Finken hat in 2022 große Sprünge nach vorne gemacht. Auch Emma Lüke (beide 2007) marschiert. Bei ihr stachen die 50m Schmettern (3.) und die Steigerungen über 50m- (0:29,69/3.) – und die 100m Freistil (1:06,92/4.) heraus.
Bei den Jungs stachen unter Tim Kuhaupts (2008) 5 Medaillen Gold über 100m Lagen (1:15,23) und 100m Schmettern (2./1:17,77) heraus. 6x auf dem Treppchen stand Joel Schmunz (2009), der über Gold (100m Freistil/1:07,92) sowie die Siege über 50 / 100m Brust strahlte. Starkes zu vermelden hatte auch Wilhelmine Heidemann (2012) im Zweikampf (200m Lagen/3.) und 400m Freistil (1./6:23,49) + 2. in der Gesamtwertung. Jeder Junge und Mädchen fuhr mit mindestens einer Medaille nach Hause: Benjamin Danho (2008) 1 Med. + 4./50m Brust, Amelie Präkel (2008) 3 Med. + 4./200m Brust, Johann Deutsch (2009) 1 Med. + 4./50m Schmettern. Nahrin Danho (2010) rundete das starke Gesamtbild mit 3 Staffel-Med. und zusätzlich Bronze über 200m Schmettern ab. Eine tolle Erfahrung für eine 12jährige!