12.-16.06.2013, Berlin
Anfahrt nach Berlin glich einer gefühlten Weltreise
Hindernis-Parcours statt gezielter Vorbereitung für die Schwimmer des SC Steinhagen-Amshausen auf die Deutschen Jahrgangs- und Junioren-Meisterschaften in Berlin!
Schlimmer konnte es nicht kommen – LKW ausgebrannt zwischen Hannover und Braun- schweig, zweieinhalb Stunden Pause, Autobahnsperrung von Helmstedt Richtung Marien- born / Magdeburg mit ebenso langem Stillstand!
Kurz vor Mitternacht schickte SCSA-Coach Klaus Völcker Celestina Kansy und Karolin Kuhlmann (beide 1995/Juniorinnen) ohne Lockerschwimmen direkt ins Bett. Der Wecker klingelte um 5.45 Uhr, ab 7 Uhr einschwimmen, erster Vorlauf um 8.30 Uhr!
Bewundernswert, wie die beiden das weg steckten! „Wir können immer fighten,“ war „Tina“ Kansy mit den 35,77 Sekunden im Auftaktrennen über 50m Brust (26./13. im Jahrgang) durchaus zufrieden.
„Karo“ Kuhlmann ging über 100m Freistil schon richtig zur Sache. Auf den letzten 10m fehlte verständlicherweise etwas die Kraft, dennoch: erstmals unter 59 Sek. mit 0:58,83 (19./Jahrg. 10.) und OWL-Rekorden im Jahrgang und bei den Juniorinnen.
Fabius Schubert (94), Bent (98) und Kameramann Wolfgang Buttwill stießen am Folgetag dazu und stiegen ins Training mit den beiden startfreien Damen ein.
Am dritten Tag kam Celestina Kansy im Rückensprint nach etwas zu bravem Start voll auf Touren und schlug als Jahrgangszehnte in ihrer zweitbesten Zeit von 32,06 Sek. An.
Fabius Schubert war nach dem Abi-Stress nicht so gut drauf, während Bent Buttwill, im letzten Moment auf den Berlinzug aufgesprungen, seine Chance nutzte – mit zwei Bestzeiten in einem Rennen! Nach elektronisch gestoppter Wendezeit von 0:34,15 steigerte er sich gleich um eine Sekunde auf tolle 1:13,82 über 100m Brust. In der 98er Rangliste verbesserte er sich damit um drei Plätze auf Rang 31.
Im Steinhagener Lager fieberte man jetzt im Hinblick auf die beiden Paradetage. Klaus Völcker hatte noch akribisch an den Powerstarts gearbeitet.
Sicher qualifizierte sich Karolin Kuhlmann (0:26,69) für das 50m-Freistilfinale. Die schnellste Starterin tauchte zwar nicht mit dem üblichen Vorsprung auf, drehte dann aber voll auf, lag bei 25m einen halben Meter in Front, blieb im „Tunnel“ (kein Blick zur Seite) bis über 40m deutlich vorne. Trainer und Schützling fanden auch nach der Videoanalyse keine Erklärung, warum „Karo“ den Tunnel verließ, mit dem Oberkörper schaukelte, als wenn sie die Konkurrenz beobachten wollte. Die nutzte das aus, drei kamen noch vorbei! Vierte (3. im Jahrgang), fantastische 0:26,49, Vereins- und OWL-Rekorde (Jahrg./Jun.), aber „hier war alles drin, mindestens aber eine Medaille!“ (Trainer-O-Ton). Das untermauerte sie im erstmals ausgetragenen Hauptfinale (die Schnellsten der Jahrgänge 95-98) als Fünfte in 0:26,54.
Gute Aussichten auf das Schmettersprint-Finale hatten die beiden SCSA-lerinnen auch noch. Auf den ersten 25m sehr spritzig, fehlten Celestina Kansy nach starken 0:29,38 (15./Jahrg. 9.) nur knapp drei Zehntel am Finaleinzug. Den schaffte wiederum Karolin Kuhlmann, die im Endlauf als Siebte (Jahrg. 4.) nach schnellen 0:28,69 anschlug, wie auch im Hauptfinale!
Weitere Ergebnisse:
50m Brust: F. Schubert 0:31,87 (28./Jahrg. 13.)
100m Schmettern: K. Kuhlmann 1:07,15 (26./Jahrg. 14.)